Projekte mit Biss – biSS-Pastoralpreis
Liebe Mitglieder unseres Berufsverbandes,
lieber erweiterter Vorstand,
11 Projekte aus der Gemeinde-, Schul- und City-Pastoral sind für den biss-Pastoralpreis 2017 nominiert worden. Hier eine kurze Übersicht über die Vielfalt der eingereichten Projekte:
- Mittendrin – in Fürth ein Ort des Gesprächs und der Begegnung
- Kinderstadt Forchheim „Ein Gotteshaus für Alle“
- „unsere Jüdischen Wurzeln“ Arbeitshilfe und Besuchskonzept für EK und Firmgruppen
- Unterstützungsprojekt „Dir helf ich“ – Studierende für Erlangen
- Mittendrin-Gottesdienst: Eine inklusive Gottesdienst-Reihe
- Zubza Weisendorf – die etwas andere Schulpatenschaft
- Neue Wege im Religionsunterricht: Ökumenisches Seminartagsmodell
- interaktives Schulkreuz für und von Schülern in ihren Klassenzimmern
- multireligiöse Schulandachtsreihe
- Firm-Projekttag „Toleranz“
- Erlebnispädagogisches Ministranten-Wochenende „Schöpfung“
Die verschiedenen Facetten, Aufgabenbereiche zeigen, wie vielfältig Religionspädagogen Glauben lebendig halten.
Für die Ausschüttung des Preisgeldes von 1000€ hat die Jury 4 Projekte ausgewählt, die besonders originell, nachhaltig, beispielhaft sind bzw. kooperativen Charakters haben und von den Initiatoren einen besonderen Biss benötigen. Dies sind nach Meinung der Jury:
Das interaktive Schulkreuz von Rudolf Jung (RL i.K.) an der Dietrich Bonhoefer-Realschule Neustadt
Begründung: Den Umbau der Schule zur Einführung eines interaktiven Schulkreuzes zu nutzen, sehen wir als eine gelungene Möglichkeit, Kinder und Jugendliche in ihrer Mitverantwortung und ihrem Mitgestaltungsrecht wahrzunehmen. Das Setting zeichnet sich durch Einfachheit und Anschaulichkeit aus, die es leicht wiederholbar macht. Zugleich ist das Konzept wohldurchdacht, z.B. durch die Arbeit mit verschiedenen Holzsorten, und erlaubt den Schülern vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Auch theologisch hat das Projekt Potenzial: Die Schüler erhalten spielerisch einen Zugang zu einem der wichtigsten christlichen Zeichen und setzen dessen Symbolsprache eigenverantwortlich um. Insgesamt handelt es sich nach Auffassung der Jury um ein Projekt, das vom Initiator viel Eigenleistung und Biss voraussetzte und die Schüler begeistert.
Der Stadttreff „Mittendrin“ des Dekanats Fürth als Ort des Gesprächs und der Begegnung
Begründung: Das „Mittendrin“ in Fürth ist Beispiel für eine gelungene Kooperation auf Dekanatsebene, die verschiedene Interessen und Bedürfnisse der Menschen aufgreift. Es bietet nicht allein einen alternativen Begegnungsort und somit auch alternative Gesprächsformen, wo Menschen hingehen können, sondern zeugt davon, wie Kirchengemeinden in die Stadt hinausgehen und sich für die Menschen öffnen. Der enorme Einsatz, die Verknüpfung von Ehrenamt und Hauptberuflichen und die Außenwirkung von Kirche als an den Menschen orientiert, zeugen von besonderem Biss.
Das erlebnispädagogische Ministranten-Wochenende „Schöpfung“ von Bernhard Keller (GR) in Niederndorf
Begründung: Ist ein Zeltwochenende erstmal eine gängige Art Gemeinschaft mit Jugendlichen zu erleben, so hat das Schöpfungswochenende der Nankendorfer Ministranten ganz besondere Facetten zu bieten. Mit sehr geringen Ressourcen, einer an der Lebenswelt der Kinder orientierten Durchführung und dem Akzent auf die lebendige Erfahrung von Schöpfung schafft das Konzept den Spagat zwischen Gemeinschaft, lebendiger Spiritualität und nachhaltiger Aktivierung. Die besonderen Möglichkeiten im Pfarrgarten zu Nankendorf zu sehen und für die Jugendlichen und die Gemeinde nutzbar zu machen, hat Biss. Nicht nur beim Verspeisen der geernteten Äpfel.
Die Andacht der Religionen – Mulitreligiöser Schulbeginn und –Schluss an der Thusnelda Schule Nürnberg von Roland Zitzmann (RL i.K.)
Die Religionsfachschaft der Thusnelda Schule hat gegen Widerstände ein an den Schülern orientiertes Andachtsritual gefunden, damit alle Schüler und Lehrer, egal welcher Religion oder Konfession, gemeinsam das Schuljahr beginnen und beenden können. Wie hier schwierige Themen aufgegriffen werden, z.B. die Zerstörungskraft von falschausgelegter Religiosität im Horizont der Anschläge 2015/16, und zugleich das Verbindende als Mittelpunkt des Miteinanders vor Augen geführt wird, beweist viel Biss im Engagement um einen Dialog zwischen den Religionen in einer Gemeinschaft.
Das Preisgeld von insgesamt 1000€ wird den Gewinnern zum Tag der pastoralen Berufe am 06.02.2018 im Bischofshaus in Bamberg überreicht. Das Preisgeld verteilt die Jury, wie folgt: 400 € gehen an Rudolf Jung, 300 € an das Mittendrin in Fürth, 200 € an Bernhard Keller und 100 € an Roland Zitzmann. Allen Preisträgern herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an alle Einsendungen zum diesjährigen Pastoral Preis.
Auch wenn viele die Kirche tot reden – Wir haben Biss!
Für die Jury
Prof. Jürgen Bründel (Theologisches Institut Bamberg)
Klaus Singer (RL i.K.)
Stephanie Eckstein (GR)